Beratung

Beratung

... und Begleitung auf

dem letzten Stück Ihres Lebensweges.

Feedback der Teilnehmer

Martina Tinney schreibt:

Der Grundkurs zur Hospiz-Ausbildung brachte mir viel Neues, auch gänzlich Unbekanntes aus dem psychologischen Bereich. Unter den Teilnehmenden hatte ich erst Rentner erwartet, die nicht mehr die Erwerbsarbeit leisten müssen und war sehr erstaunt, dass jüngere Berufstätige mit "Kind und Kegel" sich der Ausbildung zu diesem Ehrenamt widmeten.
Längere Zeit befasse ich mich mit der Vision, dass da noch was Grosses für uns bereit gehalten wird - nach unserem Ab-leben.
Dass das viele Sterbende anders sehen mögen, lass ich dahingestellt. Wir haben in diesem Kurs Richtlinien im Umgang mit den uns Anvertrauten bekommen. Dabei fiel mir mehr und mehr auf, dass es nicht um Techniken, um mehr Wissen und Regeln geht, sondern ganz allein um unsere Fähigkeit "beizustehen" in der schwersten Zeit, in dem Prozess des Sichwandelns.

Und beizustehen kann bedeuten: ob Gespräche gewünscht werden oder Stille, ob körperliche Berührung ersehnt wird oder Zuhören oder beides ... ich habe mit dem Herzen verstanden, dass demjenigen, um den es geht, der uns demnächst verlässt, meine ungeteilte Aufmerksamkeit gilt. So wie das Monika Müller in ihrem Buch so klar beschrieben hat: ich verlasse mein Schneckenhaus von Selbstbezogenheit und Selbstgewissheit ... das heisst für mich einen Schritt zurücktreten vor dem grossen Ereignis, das dem anderen zuteil wird - ob er friedlich geht oder mit Seelen-schmerz. Ich stehe ihm bei.
Der christliche Aspekt hierbei in der Geschichte von Emmaus (Jesus Treffen auf die Jünger nach seiner Kreuzigung) hat das total deutlich gemacht, dieses Beistehen, dem anderen lauschen, mitschwingen und so lassen ...
Ob mir das nun wirklich gelingt ? Ich glaube, dass da noch viel mehr ist, womit ich konfrontiert werde - das Leben wie das Ab-leben birgt Geheimnisse ... und das lässt mich weiter staunen und dankbar sein gegenüber der grossartigen Schöpfung.
Das wünsche ich mir "später" auch, dass mir beigestanden wird, ganz uneigennützig, aufrichtig, herzlich ...


Dominique Makris schreibt:

Der Grundkurs hat mir sehr gut gefallen. Entscheidend war die gute Stimmung, die durch Aristide Proksch, unseren Leiter, entstand. Er hat immer geduldig zugehört, alle unsere Fragen so gut wie möglich beantwortet und uns viele Perspektiven zu dem Thema Sterbebegleitung aufgezeigt. Ich habe mich immer auf die Gruppenabende gefreut und

war gespannt auf das jeweilige Tagesthema. Ich konnte sehr viel Informatives zu dem Thema durch zahlreiche Texte, die wir gemeinsam bearbeitet haben, erhalten. Außerdem standen viele Bücher und auch Filme zur Verfügung. Aristide hat immer versucht, die Gruppendynamik ins Positive zu wandeln, wenn die eine oder andere Diskussion entbrannte.
Manchmal war es schwer für ihn, hier wieder Einklang in die Gruppe zu bringen. Ich denke, dass ich sehr gut vorbereitet bin, Sterbegegleitung zu praktizieren. Tja, Negatives fällt mir derzeit nicht ein! Vielen Dank Aristide!


Christine Roßbach:

Die Grundausbildung zum Hospizbetreuer verging wie im Flug. Das übergeordnete Thema während dieser drei Monate war Kommunikation. Jede Woche befassten wir uns mit einem von insgesamt acht Schritten in der Begleitung sterbender Menschen, angefangen vom Wahrnehmen über das Zuhören und Loslassen bis hin zum Aufstehen, nachdem ein Mensch gegangen ist. Ich habe es als sehr angenehm empfunden, dass diese acht Schritte nicht als trockene Theorie „gepaukt“, sondern quasi spielerisch in Form von vielen Selbsterfahrungen vermittelt wurden. Dieses Wissen „sitzt“ und ist auch in der Welt außerhalb der Hospizarbeit sehr hilfreich.

Eine der Selbsterfahrungen bestand für mich in der Erkenntnis, dass eine Botschaft erst im Kopf des Empfängers ihre eigentliche Wirkung entfaltet, oftmals auch unabhängig davon, wie sie auf der „Sachebene“ gemeint war. Je nach individueller Prägung des Empfängers kann eine rein sachliche Information daher auch als Aufforderung oder Kritik an der Beziehung verstanden werden. Auch der Tonfall und die Gestik sind Teile einer Botschaft. Wenn man Kommunikation so differenziert betrachtet, ist es eigentlich ein Wunder, dass es nicht mehr Missverständnisse gibt…

Wir lernten auch die einzelnen Phasen des Sterbeprozesses kennen, wie zum Beispiel das Nicht-wahr-haben-wollen der aussichtslosen (gesundheitlichen) Situation aber auch Wut und Traurigkeit.

Dabei ist es wichtig, dass diese Phasen – wie alles im Leben – nicht streng linear verlaufen, sondern eher einer Spirale gleichen. Das heißt, mit jeder neuen Krankheitsphase kann der Prozeß seine Richtung ändern.

Jede Begleitung ist individuell, Pauschalrezepte gibt es nicht. Das ist eine weitere wichtige Erkenntnis des Grundkurses. Meine Angst, ob ich allen Facetten der Sterbebegleitung gewachsen sein werde, wurde mit jedem Kurstag ein bisschen weniger, was ich dem Kursleiter, Aristide Proksch, verdanke, der uns in Rollenspielen sehr geschickt und einfühlsam durch unsere Unsicherheit lotste. Wir erhielten eine gute Schulung darin, Stimmungen eines verzweifelten Menschen aufzufangen und darauf angemessen und „richtig“ zu reagieren.

Natürlich war auch der eigene Tod ein Thema. Durch Fragen wie „Was kannst du loslassen im Leben und was nicht?“ erhielt ich eine Ahnung, mit welchen Gedanken und Ängsten sich ein Sterbender auseinandersetzt. 
Insgesamt erhielt ich während des Grundkurses einen Eindruck, wie es sein kann, voller Mitgefühl und Präsenz einen Menschen zu begleiten, ohne gleichzeitig im (gefährlichen) Helfersyndrom zu versinken.
Trotz (oder gerade wegen?) des ernsten Themas wurde auch viel gelacht. Ich freute mich stets auf das wöchentliche Treffen. Auch meinen Mitstreitern ging es so, was für den lebendigen und auch heilsamen Unterricht spricht. Danke dafür an Aristide Proksch!


Das Ehrenamt der ambulanten Hospizmitarbeiterin hatte für meinen verstorbenen Mann eine große Bedeutung. Auch deshalb habe ich mich zu einer Mitarbeit in diesem Bereich entschlossen. An einer Ausbildung des AWW Hospiz Berlin e.V. habe ich teilgenommen. Der Kurs war in seiner klaren Struktur mit den drei Säulen, Grundkurs - Praktikum- Vertiefungskurs, sehr gut aufgebaut. Die offenen, ausführlichen und tiefgründigen Gespräche der Teilnehmer waren erfrischend, oft bewegend und lehrreich. Die Leitung durch Herrn Aristide Proksch war sehr gut. Seine ruhige, kompetente und humorvolle Gesprächsführung bereitete mir Freude und ließ Sicherheit wachsen. Alles in allem ist der Kurs für mich Lebensschule hin zur Endlichkeit. Ich möchte mich bedanken. Lilo Krauss-Karasek